Nachdem ich in meinem neuen zu Hause angekommen war, habe ich erst mal meine Koffer ausgepackt und einen super süßen pinken Brief mit einer Schutzengelkette von meiner Mama darin gefunden. Ich habe mich so gefreut, dass ich die Kette erstmal meiner Gastmutter zeigen musste. Nachdem ich alles ausgeräumt und mit meiner Gastfamilie Tortellini mit Butter und Parmesan gegessen habe, bin ich erstmal unter die Dusche gehüpft und danach habe ich noch ein paar Bilder in meinem Zimmer aufgehängt. In der Zwischenzeit wurden die Jungs von ihrem Vater abgeholt, da es sein Wochenende war. Ich habe mich noch ein bisschen mit meiner Gastmutter unterhalten und bin dann auch ins Bettchen gegangen, da es ein sehr anstrengender und ereignisreicher Tag war.
Am Samstag bin ich dann um halb 9 aufgestanden da Nina und ich um halb 10 zum Skiclub gefahren sind, da die Kinder mit dem Vater dort samstags Ski fahren waren und wir ihnen zuschauen wollten. Die Jungs haben jeden Samstag Skikurs also werde ich hier nicht zum letzten Mal gewesen sein, der Skiclub ist auch nur eine halbe Stunde von unserem Haus weg. 5 Minuten bevor Nina und ich an unserem Ziel waren bekam sie einen Anruf von ihrem Exmann Jay, er wollte wissen wo wir sind denn er hatte seine Skischuhe zu Hause vergessen und wollte, dass wir zurückfahren und sie holen. Da er aber nur 2 Autos hinter uns war, haben wir am Seitenstreifen auf dem Highway einfach die Autos getauscht und dort habe ich Jay also auch das erste Mal gesehen und „kennengelernt“. Nina und ich sind dann also mit den Jungs weiter zum Skiclub gefahren und Jay zurück nach Hause seine Skischuhe holen. Als wir im Auto saßen sagte Nina erstmal zu mir: „Das ist typisch Jay, besser hätte ich ihn nicht beschreiben können, also gut, dass du ihn gleich von Anfang an so kennen lernst.“
Am Skiclub angekommen, haben wir das Auto ausgeladen, den
kleinen in die Kindertagesstätte gebracht, da er noch eine Stunde warten musste bis sein Kurs beginnt und die 2 größeren Jungs auf die Skier geschnallt und auf den Hügel geschickt. Und mit Hügel meine ich auch Hügel, das ist kein Skigebiet hier, sondern wirklich nur ein kleiner Berg mit 3-4 Liften und an diesem Samstag war der halbe Hügel auch noch braun da so gut wie kein Schnee lag. Nina zeigte mir noch die Hütte wo man zu Mittag essen konnte und stellte mich ein paar Leuten vor, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten.
Wir sind dann noch bei Wegmans vorbei gefahren das ist ein Supermarkt, in dem man aber auch zu Mittag essen kann, und haben mir Shampoo und so Zeug was ich eben brauchte gekauft. Ich war echt etwas überfordert in diesem Laden, da man hier alles kaufen kann, von Essen über Trinken über Haushaltszeug und Makeup. Wir haben auch gleich noch Klopapier und Küchenrollen gekauft, aber nicht wie bei uns in Deutschland üblich im 6er oder 8er Pack, sondern im 12 er Pack. Hier ist generell alles viel viel größer. Zu Hause haben wir dann alles eingekaufte verräumt und Nina hat mir noch ein paar Grundlegende Dinge erklärt, zum Beispiel wie die Waschmaschine, der Trockner und die Spülmaschine funktionieren. Abends sind wir dann zu Jay’s Schwester Joy gefahren, da sie uns zum Abendessen eingeladen hat. Joy wohnt auf Grand Island und auch wenn es schon dunkel war, war es sehr schön. Als wir ins Haus kamen wurde ich sofort sehr herzlich von allen Empfangen und dann wurde mir das ganze Haus gezeigt. Als ich zurück in die Küche kam, standen Jay und sein Bruder und Joys Mann vor dem Ofen und waren am diskutieren wie lange die Lasagne noch braucht, da sie sich nicht einig wurden, holten sie die Lasagne raus, steckten ein Thermometer in die Lasagne und fragten letztendlich mich wie viel Grad eine Lasagne innendrin haben muss. Ich hatte natürlich keine Ahnung und war nur am lachen, da es ein Bild für Götter war wie 3 Männer in der Küche vor einer Lasagne standen und keine Ahnung hatten aber Hauptsache einen Thermometer rein gesteckt. Die Lasagne wanderte wieder zurück in den Ofen und Jay stellte den Timer auf 10 Minuten, nach 5 Minuten fing es allerdings schon an etwas verbrannt zu riechen, aber die Lasagne blieb auch die nächsten 5 Minuten im Ofen. Nach 10 Minuten wurde der Ofen aufgemacht und rein geschaut und siehe da die Lasagne war fast komplett schwarz oben drauf. Joys Mann rief Joy zu, dass die Lasagne fertig ist doch anstatt den Ofen aus zu machen und die Lasagne raus zu holen, machte er den Ofen einfach wieder zu.
Nachdem wir dann endlich die Lasagne gegessen hatten und noch ein bisschen über Deutschland geredet hatten sind Nina und ich dann auch schon wieder Heim gefahren. Ich hab mich Bettfertig gemacht und bin auch nach diesem langen und anstrengenden Tag wieder tot müde in mein Bett gefallen.
Sonntag durfte ich Gott sei Dank ausschlafen und als ich aufgestanden bin und in die Küche bin lag da ein super süßer Zettel von meiner Hostmum und es war Kaffee gemacht. Ich hab also erstmal gefrühstückt und ein bisschen aufgeräumt und dann mussten wir Mittags auf eine Beerdigung, aber nicht so wie bei uns in Deutschland. Man geht hier in so eine Wohnung wo dann der Sarg steht und die Familie nochmal abschied nehmen kann und ein Paar Leute reden halten. Ich habe mich dort so gut wie nur um den kleinen gekümmert, da er keine 3 Stunden einfach ruhig sein kann, also habe ich mit ihm gespielt und wir haben das Aquarium dort beobachtet. Nach dieser Beerdigung sind wir noch mit der ganzen Familie essen gegangen und ich habe mich mit 1 Mädchen aus der Familie die in meinem alter ist angefreundet und wir haben Nummern ausgetauscht.
Als wir abends nach Hause kamen wollte der kleine unbedingt eine Geschichte von mir vorgelesen bekommen und mit mir kuscheln. Ich war so froh, dass der kleine so schnell mit mir warm geworden war und freute mich ihm eine Geschichte vorlesen zu dürfen. An diesem Sonntag hat es den ganzen Tag geschneit und es ist alles liegen geblieben und ich freute mich darauf mit den Kindern in den nächsten Tagen im Schnee spielen zu können und einen Schneemann zu bauen.
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